Ein Reisebericht aus Tunesien, im November 2007



Als erstes möchte ich erwähnen, das dieser Bericht eine kleine Vorgeschichte hat. Die letzten zwei Jahre war ich auf der Rallye El Chott als Orgamitglied unterwegs. Meine Tätigkeit bestand darin, als Streckenposten, Teilnehmer unterwegs zu kontrollieren, Zeiten zu nehmen und dem Feld hinter her zu fahren um abhandene oder verletzte Teilnehmer aufzulesen. Das hat sehr viel Spass gemacht und als Trainingsmöglichkeit gedient. Der Sand in Tunesien ist allerdings nicht zu vergleichen mit dem in Marokko.

Da dieses Jahr die Rallye El Chott vier Wochen vor dem Start gecancelt worden ist, der Grund ist nicht ganz klar, aber es geht um`s Geld, standen Uli, Thomas, Lars, Hopsing, Kalle und ich vor der Idee, die Tour einfach in einen Urlaub um zuwandeln. Mit dem Roadbook vom letzten Jahr fanden wir auch rasch noch ein paar Mitfahrer aus der Szene.



Nun ging`s los. Kalle fährt mit seinem, seit kurzen, neuen gebraucht erstandenen Steyr Lkw diese Tour mit. Er dient gleichzeitig als Service- und Transportfahrzeug für Kisten und Motorräder, sowie die Benzinversorgung und der mobilen Kücheneinrichtung. Für das leibliche Wohl, nämlich das Essen, war ich zuständig, denn wir waren 13 Leute, die versorgt werden wollten. Es sollte an nichts fehlen, abwechselnd mit Aussencamp und Hotel.



So waren wir ein Lkw mit Kalle und Albert; Hopsing, Marcus, Andreas, Lars und Lothar mit den Motorrädern, Thomas in einem Toyo, Christoph und Wick in einen Steyr Puch "G" aus Österreich, Christoph`s Frau fuhr im Lkw mit und Uli mit mir im Frontera.





Nach der Überfahrt von Marseille, in La Golette angekommen mussten wir dieses Mal im Zoll ordentlich lange warten. Der Papierkram ist selbst einem Zöllner manchmal zu viel, vielleicht kann er nicht lesen oder schreiben, bzw. einfach keine Lust zum Arbeiten hat.
Aber alles wird gut, denn wir haben keinen Zeitdruck, sondern Urlaub.
Am Nachmittag ging es dann los, als aller erstes Ziel diente die nächste Tankstelle, um erstmal ordentlich Tanktourismus zu betreiben. Beim Preis für eine Liter, es gibt nur Super, bist du mit 90 Cent dabei und für Diesel 60 Cent. Da kommst du ins Träumen. Ein kleiner Snack, bestehend aus einem landestypischen Thunfischsandwich mit ordentlich Harissa, bließ es uns die letzten kalten mitgebrachten Bazillen aus dem Hals.
Nun ging es erstmal im Convoi nach gafsa in`s Hotel Yougurtha, ein wunderschönes verspieltes Anwesen. Ganz früher war das ein Kriegsschauplatz.



Nach einem leckeren Abendessen sitzen wir nun zusammen und besprechen wo wir morgen starten. Es sollte ein großer Rundkurs sein, der über ein Bergabbaugebiet von Schwefel richtig schöne Auf- und Abfahrten über Pisten und Schotter darstellte und landschaftlich ein Leckerbissen sein sollte.



Durch Zufall, auf dem Rückweg stolperten wir über eine art Großhändler für Wasser, dort schlugen wir gleich zu, denn dieses benötigten wir für Alle und Alles, ganz besonders natürlich für meine Outdoorküche, Kaffeeautomat, sowie für die Mopedfahrer als Flüßigkeitsausgleich auf den Tagesetappen die so zwischen 300 und 400 km liegen sollten.
Wir blieben noch eine eine Nacht  in diesem hübschen Hotel mit ausgezeichneter Küche übrigens, bevor wir uns schön ausgeruht in Richtung Sternencamp bei Nefta aufmachten. Wir fuhren nach dem Roadbook eine schöne Strecke mit einem Abstecher durch die ersten Dünen.

Dort stehen bis heute noch die Filmkulissen von den ersten Starwarsfilmen, die jetzt als touristisches Highlight dienen. Morgen`s um 5.00 Uhr, zum Sonnenaufgang geht es dort schon rund, man kann meinen, du steht am Bahnhof. Hier haben wir unser erstes Aussencamp, ganz weit, weit weg vom Schuss.



Also ging es los, Zeltaufbauen, Fahrzeuge checken, Abendessen kochen, es gibt "Saure Eier", bis zum köstlichen Abschluss, einen Kaffee aus dem Automat mit frisch gemahlenen Bohnen. Dieser ist Kalle sein zweites Ein und Alles, der treueste Wegbegleiter auf seinen Reisen. Ordentlich Bier und Absacker haben wir natürlich  auch an Bord. Nach dem Essen saßen wir noch zusammen und genossen den ersten Abend unter einem wundervollem Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Ksar Ghilane, einer Oase mit einer warmen Quelle und einigen sehr schön gelegenen Campingplätzen, die dort ständig erweitert und größer werden, da die Piste dort runter schon geteert ist. Wir bevorzugen nach einer weiternen Nacht dort im Aussencamp am nächsten Tag den Platz 28 km weiter südlich, El Esbath. Das ist auch gleich der nächste Ausgangspunkt unserer Reise.



Um nach Bir Auine zu gelangen müssen wir durch ein Sperrgebiet fahren. Da für benötigen wir alledings eine schriftliche Genehmigung, die wir nur in Tatouine auf einem speziellen Amt bekommen. Ein Hinterhofzimmer, versteckt zwischen Bad und Küche hinter der Terasse, stand ein Fax. So modern, aber es scheint zu funktionieren. Nach drei Stunden warten, mit einem wundervoll gestempelten amtlichen Dokument durfte es los gehen.



In diesem Gebiet git es tolle Sanddünen, die es in sich haben, sowie mehere Seen und einigen Militärstationen und Berge, die mach einem schmunzeln lassen, je nach dem, aus welchem Winkel sie betrachtet werden.



Dort verbringen wir drei wunderschöne Tage, jedre kann sich austoben, trainieren und relaxen, Abends gibt es feines Essen mit Rotwein, Sternenhimmel, Dingugeheule und Paul Panzer auf dem Apple. Ganz wichtig, die heutige Technik reist mit, damit auch die Zuhausgebliebenen wissen wo wir sind. Vielleicht, wenn Goolge Earth seine Fotos aktuallisiert, sieht man bald das Lagerfeuer, an dem wir viel Bödsinn reden.

Es geht weiter, schweren Herzens Richtung Zivilisation, nach Skar Ghilane, El Esbath heißt das Ziel. Ein sehr schöner Campingplatz mit kleinem Pool, top sauberen sanitären Anlagen und einem Restaurant wo man leckeren einheimischen Kuskus essen kann.
Christph, Wick und Conny, die nicht mit nach Bir Auine mitfahren konnten, ihr Auto hatte ein Problem mit dem Automatikgetriebe, warteten dort auf uns.
Wir genossen die Dusche in vollen Zügen, dinierten fürstlich und hatten einen schönen Abend.
Weiter geht es über eine lange Etappe durch die Dünen nach Douz in das Hotel Tuareg. Doch vorher war noch mal ordentlich schaufeln angesagt, denn wir hatten uns mit dem Toyo so blöd festgefahren, das mein Fronti Bergehilfe leisten durfte. Super hat er das gemacht, der Toyo war wieder befreit. Der Fronti saß auch schon ein Tage vorher auch mal fest.



Der "G" wird der dritte Wegbegleiter von Kalle, am langen Abschleppseil. Defektes Getriebe, hier lief er noch mit seltsammen Geräuschen, die sich nicht gut anhörten.



Nach den Tagen im Sperrgebiet und Skar Ghilane wird nun der Sprit etwas knapp, der Steyr Lkw bleibt mit samt dem Toyo 40km vor unserem Ziel liegen. Diesel alle. Dort in diesen Gebieten gibt es noch keine Tanstellen, was du brauchst musst du mitnehmen. Das gilt auch für Essen, Getränke,...
Also fuhren Uli und ich los, in die nächste Stadt, Diesel für die beiden hängengebliebenen Fahrzeuge zu besorgen. Wir tankten auch gleich richtig auf, war so günstig. Zurück zu den Jungs, auftanken, ab in`s Hotel, wo ein Teil der unserer Truppe wartete, die einen anderen Weg zurück genommen hatten, die alte Franzosenstrecke.



Diese diente damals als eine Handelsstraße und ist angenehmer zu fahren für zwei HP2- Fahrer als das schwere Dünengebiet. Geschafft, alles Heil, ausser der "G", nahmen wir noch einen Absacker und verschwanden zeitig zum schlafen.

Weiter Richtung Hammamet in`s gleichnamige Hotel. Aber erst über eien sehr schönen hohen Pass auf dem neuerdings 5 Masten der Tun Tel stehen, die das Handynetz sogar in Tunesien zu 80% abdecken. Natürlich Offroad, aber auch einen kleinen Teil Straße zum Tanken und Essen.



In Hammamet bleiben wir die letzten zwei Tage unserer Reise und gehen nochmal verschiedene Wege. Ein paar gehen nochmals Motorrad fahren in die Berge oder starten kleien Besichtigungstouren,



liegen faul am Strand oder im Wellnessbereich des Hotel`s.

Das Hotel ist klasse, absolut freundlich und zuvorkommend, Zimmer (alle mit Badewanne) piccobello sauber und Essen vom Buffet mit viel Auswahl und reichlich. Es gibt sogar Sekt zum Frühstück.

Die letzten Mitbringsel werden gekauft, Lars hat sogar nach einem Natursteinwaschbecken geschaut, aber nichts passendes gefunden.

Die ersten Rückblicke, dank Apple, gibt es bereits noch am Abend mit schöner Musik unterlegt. Für drei von uns,  geht heut Nacht noch der Flieger nach Hause.



Langsam aber sicher geht`s wieder an`s Aufladen, Einpacken, Verzurren...
10 Tage vergehen wie im Fluge, drei von uns fliegen, der Rest von uns fährt mit den eigenen Fahrzeugen wieder nach Hause.
Die Rückreise sollte aber nicht nach Plan laufen. Die Fähre kommt zu spät, folglich zögerte sich das Ab- und Aufladen mit strengen, massiven Kontrollen der Fahrzeuge aus. Den Abschluss krönte der Kapitän, mit einer größeren Verspätung einen Umweg in Kauf zu nehmen, da auf dem Mittelmeer ein schwerer Sturm unterwegs war.
Die Ausläufer des Sturms merkten wir aber genauso, an der Rezeption gab es Tüten und Reisegold umsonst. Am nächsten Abend gegen 23.00 Uhr war der Spuk vorbei, wir verließen etwas gebeutel die Fähre und machten uns an die knapp 1200 km Rückreise in`s Allgäu.
Wir  waren dann mit An- und Abreise 15 Tage unterwegs gewesen und schwelgten auf dieser Rückfahrt in Erinnerungen.
Uli musste allerdings noch zum Flughafen, nach Prag, wo sie im Moment beruflich wohnt. Und Peng, Batterie platt, schnell den Nachbar raus klingeln, wir hatten es ja eilig, überbrücken und gut war`s. Puh, dank der Überbrückung lief es wieder nach Programm. Nun aber schnell, mein Mann wartet auf mich.

Back home, aber im 30. März 2008 beginnt ja schon die Tuareg Rallye in Marokko, wo wir auf Grund großer Nachfrage schon genannt sind. Natürlich mit dem Fronti und ich muss sagen auf Grund der Umstände, die er mit macht, ist er bisher absolut zuverlässig. Die üblichen Verschleißteile, Kundendienste und Schönheitspflege bekommt er regelmäßig. Im Oelverbrauch, auch nach dieser Tour ist er sparsam, nicht mal einen Tropfen brauchte er. Troztdem ein Oelwechsel. Im Gelände mit Allrad hat er natürlich guten Durst. Durch den Kühlzusatz, den ich diesmal von Lube Gard probiert habe, ist die Temperatur des Kühlwasser`s erstaunlich niedrieg geblieben. In diesem Zusatz ist ebenfalls ein Indikator, der sogar leckende Stellen anzeigt.
Der Oelzusatz von Lube Gard verbessert die Additive, die im Motoroel vorhanden sind und hat einen Hitzeableitungseffekt, der den Ansprüchen einer Rallye gerecht wird. Das Fahrwerk von Trail Master hält was es verspricht.



Noch ein Zucker`l zum Ende, ein Fund von 2005:



Von 2006 war dieses Exponat:



Und noch eine schöne Aussicht:



Ich hoffe, das es Euch gefallen hat, schaut auch mal auf die anderen Seiten vorbei.
Lieber Gruß von Eurer Rallyelady.