Wir sind wieder dabei, Tuareg Rallye`07 in Marokko


Nach einen halbwegs ruhigen Verlauf des letzten Jahres, mit den Vorbereitungen für`s Auto starten wir wieder zur Rallye in Richtung Spanien mit der Überfahrt nach Marokko.

Was gibt es neues zum Thema Fronti, nun: eine neue Kupplung, neue Reifen für`s Gelände. GFK Sandboards und ein neues Fahrwerk von TRAIL MASTER. Einer verbesserten Halterung fürs GPS und Trip Meter. Auch einen schönen Kundendienst, mit allem drum und dran.

Eine frische Portion Mut und Ehrgeiz kommen natürlich auch dazu, denn wer einmal damit angefangen hat, kommt davon nicht mehr runter. Es ist fast eine Sucht, ein Hauch von Abenteuer und Freiheit.

Wo fang ich an:

Die Rallye startet wieder nach der Überfahrt mit der Fähre von Almeria nach Nador. Da wir diesmal ein paar Teilnehmer mehr waren, mussten wir mit zwei Schiffen übersetzten.
Das hatte folgende Probleme ergeben, da ein Teil in Melilla einreiste und im Zoll festgehalten wurde. Somit fiel ein Teil der ersten Etappe von Nador nach Missor aus, wo wir weit erst nach Mittag starteten. Unser Organisator Rainer Autenrieth fiel selbst aus, ihn hatte eine ziemlich fiese Infektion erwischt und er reiste irgendwie neben uns her, so flach lag er dann jeden Tag im Bett. Aber seine Truppe hatte alles fest im Griff.
Die erste Etappe hatte es wieder in sich, gemischt von Geröllpisten und Aufstiegen, fuhren wir den ersten Tagessieg ein.




In unserer Wertungsgruppe starten diesmal mit uns 11 Fahrzeuge und damit haben wir genug zu tun. Unter anderen Uli`s Mann Stefan in einem alten Range Rover, zusammen mit Susanna, einer gemeinsammen Freundin, extra aus den USA eingeflogen für diese Rallye.





Er hatte zwischendurch auch ein wenig mit dem Sand und seinen verlorenen Vorderrad zu tun.

Guido mit Alex im einen Kia Sorento, der aber jede Menge Pech hatte, sowie zum Beispiel der Benzintank, in den er sich ein Leck gefahren hatte. Im Anhang findet Ihr einen netten Bericht darüber. Das waren zwei Vögel, ihr Motto war: "Heute schon geleckt?" Sie verteilten täglich und an alle diese kleinen roten Kirschlutscher.
Schaut mal: www.lutschershop.de.





Am nächsten Tag sollte es weiter gehen  nach Mersouga, in den beliebten Erg Shebi. Ein super Roadbook zeigte uns wieder tolle Landschaften, vor allem das Wechselspiel der Vegetation, um so mehr man nach Süden zieht, ist Klasse. Zwischen dem mit Schnee bedeckten hohen Atlas, siehst du grüne Palmoasen, die plötzlich wie ein Pilz aus der Landschaft schiessen.





Die Übergänge sind ziemlich heftig, denn manchmal hast du die Armut direkt vor deiner Nase. Manche verstehen es, das wir dafür ebenfalls Arbeiten müssen, manche bewerfen dich mit Steinen im vorbei fahren.

Unsere 2.Rallyeetappe meisterten wir auch gut, da wir einen kleinen Teil vom letzten Jahr fuhren, was uns sehr gefallen hatte. Der Frontera läuft klassse, alles in bester Ordnung. Wir haben auch schon den ersten technischen Ausfall von einem Landy, der keinen Antrieb mehr hatte. Nun gut, weiter geht`s, in Mersouga angekommen





starten wir zum 3.Tag einen sehr schönen Rundkurs, der an einem Tafelberg vorbeiführt, dann auf eine Art Bobbahn, diese Piste ist so grau und ziemlich glatt und die Auswaschungen des Regen sind echt heftig.





Da die richtige Geschwindigkeit zu finden ist schwierig. Ebenfalls gab es auch wieder eine kleine Sandpassage, die es in sich hatte und wir glatt an einer versteckten Durchgangskontrolle vorbei rauschten. Das brachte uns eine Zeitstrafe von zwei Stunden ein. Zwar konnten wir noch in die letzte Runde starten, aber wir fuhren uns im Sand fest und standen so schief, das wir ohne Orgahilfe nicht weiter kamen.
Hungrig und geschafft, entschädigte uns ein leckeres Abendessen: es gab gegrillte Rinderspieße mit Pommes Frites und lecker Gemüse.
Am nächsten Tag starteten wir wieder eine Runde durch die Dünen, die wir diesmal schafften, komplett durchzufahren. Die Freude war sehr groß, wenn wir an letztes Jahr denken.
Die nächsten zwei Tagen liefen im Durchschnitt recht gut, zwar mussten wir ordentlich schaufeln, aber wir hatten trotzdem unseren Spass.





Einmal haben wir uns von einem Teilnehmer raus ziehen lassen und haben ihm dafür unterwegs Navigationstipp`s gegeben. Teamwork eben. Wir haben mehr geschafft und das macht uns stolz auf uns selber und gibt Power für das, was noch so kommt. Denn du darfst den Sand nicht unterschätzen, morges ist er hart und gut zu befahren, um die Mittagszeit hast du eine ganz andere Reflektion wie morgens, außerdem ist er Butterweich. Wenn du nicht genügend Luft abgelassen hast, sitzt du ganz schnell fest. Ebenfalls gemein sind die Spitzdünen, wo es dir leicht passieren kann, aufzusitzen. Am schönsten lassen sich Runddünen befahren, wenn sie schön weit gezogen sind. Vorsicht geboten ist in Trichtern, wo du ganz schön arbeiten musst um dort wieder raus zu kommen, die sind manchmal ziemlich tief und eng. Es ist ratsam ein Team mit jemanden zu bilden, dann kann man sich untereinander helfen und vielleicht  noch in der Teamwertung gewinnen.

Wir fahren hier nicht auf Sieg, sondern um Spass zu haben; natürlich kontrollieren wir aber auch unsere Zeiten um zu wissen wo wir stehen.





Außerdem  ist das Roadbookk sehr gut beschrieben, was Rainer selbst auf dem Motorrad schreibt, nebenher mindestens zweimal im Jahr hier unten ist um neue Strecken zu suchen, Hotel und Zeltmöglichkeiten klar macht,  sich um die Fährenbuchung kümmert.

Das Roadbook lässt sich super lesen, weil das Wichtigste, kurz und bedeutsam mit kleinen Bildern oder Zeichen beschrieben ist, die Kilometerangabe nach dem Komma mit Hundertmetern geschrieben wird, sowie zur Sicherheit Gps- Koordinaten vorhanden sind, die man im Falle anfahren kann, wenn man sich verfranst hat.

Außerdem haben wir eine tolle medizinische Versorgung dabei. Drei voll, mit Liege ausgestattete Offroad Fahrzeuge, wo die komplette Erstversorung und der eventuelle Rücktransport nach Hause gewährleistet ist.





Natürlich ist jeder verpflichtet Erste Hilfe unterwegs zu leisten.





Es besteht mittlerweile eine Netzabdeckung von fast 80%, selbst im Dünengebiet haben die Einheimischen 2 Handy´s und wenn du auf der Düne stehst, klappt es meist nach dem 2. Versuch, Deinen Lieben zu sagen, das es dir gut geht.

Nun geht es auf den letzten zwei Renntagen über Missor nach Nador. Nochmals ein Stück durch die Dünen. Über wundervolle Bergpassagen, harte und schnelle Pisten, kleine verzwickte Navigationsetappen dürfen natürlich auch nicht fehlen.





Eine Kletterpartie durfte ebenfalls nicht fehlen, zur Belohnung gab es einen eng bewachsenen Pinienwald, wo der Weg echt versteckt lag. Die Natur bot ebenfalls ein farbenfrohes Spiel, die Wiesen blühten, es gab nach dem Regen einen riesen großen Regenbogen. So vergingen die Tage im Fluge, voller Erwartung auf die letzte Etappe in Spanien nach der Überfahrt von Marokko.
Die Fähre war hoffnungslos überbucht, so mussten zwei Fahrzeuge von uns dort stehen bleiben, die unter anderem mit Teilnehmerfahrzeugen beladen waren.

Zum guten Schluss hat der Organisator die Abschlussetappe annuliert, da es am Vortag einen sehr schweren Unfall auf einer dort laufenden Rallyeveranstaltung gab. Der bekannte spanische Rallyefahrer Esteve wurde sehr schwer verletzt, nach einem Sturz von seinem Motorrad.
So fuhren wir in einem schönen, mit fast 200 Fahrzeugen Convoi von Almeria nach Mojacar, wo wir doch ein kleines Flussbett fahren konnten. Ein knapper Kilometer nur Vollgas in einer engen Schlucht, direkt auf den Ozean zu, fast wie letztes Jahr.

Als Abschluss ein Prosecco, einheimischer Schinken und Käse. Ein Hochgenuss!

Am Hotel angekommen gab es eine große Bier- und Sektdusche und die Bekanntgabe der Sieger.





Nach dem Abendessen gab es eine große Abschlussparty mit Pokalen, Stripperin und guter Music.
Wir haben eine guten 4. Platz in der Gesamtwertung und den 1. Platz in der Damenwertung gewonnen.
Naturlich haben wir ordentlich gefeiert und die Nachwehen des Kater`s merkten wir am morgen danach,

denn nach der Rallye, ist vor der Rallye.
Mehr erfahrt Ihr bald, denn am 30. März 2008 geht`s wieder los, der Bericht folgt.